Gerechte Punkteteilung

Remis

In einer kampfbetonten Landesligapartie teilen sich die SpVgg Selbitz und der SV Memmelsdorf verdientermaßen die Punkte. Beide Teams spielen voll auf Sieg und hätten sich gegen Ende der Partie belohnen können.

"Geht in Ordnung, wa?", fragte der sympathische Memmelsdorfer Trainer Rolf Vitzthum bei einem Bierchen nach dem Spiel auf der turnusmäßigen Pressekonferenz in die Runde des Selbitzer Sportheims. "Mit einem gewohnt mürrischen - ja, geht wohl in Ordnung", entgegeneten die Treuen der treuesten Blau-Weißen Anhänger am Stammtisch der Wirtschaft. Selbitz´ Coach Henrik Schödel sah es ähnlich wie sein Kollege: "Memmelsdorf hat die erste Halbzeit klar dominiert. Meine Elf hat sich aber in die Partie gebissen und später auch Paroli geboten. Gegen einen starken Gegner bin ich heute mit dem Punkt zufrieden".

Das Spiel selbst lebte über weite Strecken von der Spannung. Viele Fouls und intensiv geführte Zweikämpfe prägten die Partie. Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die sich mit viel Ballbesitz die Vorherrschaft im Mittelfeld erarbeiteten. Auch die ersten Torchancen lagen auf Seiten der durch die Bank mit Gardemaß angereisten Westoberfranken. Bei Schwarms Kopfball, nach Ecke von Hummel, musste der Selbitzer Keeper Andreas Schall erstmals beherzt zugreifen. Genauso wie bei Wernsdorfers Fernschuss nach etwa zwanzig Minuten. Die Heimelf fand in der ersten halben Stunde keine Bindung. Die Angriffsbemühungen verliefen zumeist im Sande. Nicht jedoch in der 32. Spielminute. Aus dem buchstäblichen Nichts erzielte der 19-Jährige -aus Schleiz gekommene- Albert Pohl, der sich in Selbitz immer mehr akklimatisiert, die Führung für seine Farben. Nach langem Ball von Felix Edelmann war der pfeilschnelle Angreifer nicht mehr zu halten. Der weit aus seinem Kasten geeilte Torwart Dörnbrack setzte noch vergeblich eine Grätsche an, Pohl legte sich das Leder vorbei und vollendete geschickt ins verwaiste Tor. Die Antwort waren wütende Angriffe des SVM. Hummels Freistoß von der Sechzehnerkante striff knapp vorbei und Schütz´ Knaller landete am Außennetz.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Memmelsdorf war präsenter, Selbitz lauerte mit der Führung im Rücken auf Kontersituationen. Der Vorsprung sollte aber nicht lange Bestand halten. Drei Minuten nach Wiederanpfiff hämmerte Wernsdorfer einen Freistoß zum Ausgleich in den Torwinkel. Fortan entwickelte sich ein offener, verbissen geführter Schlagabtausch. Positiv, dass sich kein Team mit dem Punkt zufrieden gab, sondern sein Heil in der Offensive suchte. Aber Schmidts Kopfball nach Gezer-Ecke (56.), Gezer nach tollem Schmidt-Service (82.) und Schuberth, der gleich zweimal an Torwart Dörnbrack scheiterte (85./86.) hatten kein Schussglück. Auf der Gegenseite fand Seifert zunächst in Schall seinen Meister (72.), der eingewechselte Yilmaz verzog (86.) und Hummel traf zwei Minuten vor dem Ende nur den Pfosten des Selbitzer Gehäuses.

Das war es dann auch in einer unterhaltsamen Partie, die irgendwie keinen Sieger verdient gehabt hat und in Jonas Kohn einen guten Leiter fand. Oder wie es der Selbitzer Stammtisch formulierte: "Dou musst a amol zufrieden sa".

SpVgg SelbitzvsSV Memmelsdorf1 : 1( 1 : 0 )
SpVgg Selbitz

Andreas Schall, Pascal Spindler, Yannick Schuberth, Martin Damrot (74' Eralp Caliskan), Nico Schmidt, Kaan Gezer, Felix Edelmann, Albert Pohl, Felix Strootmann, Pascal Hager (71' Marco Bernegg), Marcel Findeiß

Ersatz: Dominik Brunhuber, Christian Horn, Lucas Herrmann
SV Memmelsdorf

Florian Dörnbrack, Niklas Griebel, Philipp Hörnes, Dominik Schütz, Tobias Seifert (84' Tomislav Siric), Manuel Schwarm, Michael Wernsdorfer, Tobias Weber (79' Deniz Yilmaz), Fabian Baumüller (74' Christopher Sowinski), Peter Koch, Jonas Hummel

Ersatz: Wladislaw Nikiforow
Schiedsrichter
Jonas Kohn – Julian Roidl – Patrick Arnold
Zuschauer
190
Tore
1:0 Albert Pohl, 1:1 Michael Wernsdorfer
Gelbe Karten

Martin Damrot (59'), Marcel Findeiß (79'), Albert Pohl (90'+2)

Jonas Hummel (90'+1)

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