Am ende klare Sache in Selb

Weiterer Testspiel-Erfolg

Sowohl Höhen als auch Tiefen im Spiel seiner Mannschaft sah der Selbitzer Trainer Florian Narr-Drechsel während der abwechselungsreichen 90 Minuten. Als Höhen darf man vor allem die sehr konzentrierten ersten 20 Minuten und dann wieder ein druckvolles Angriffsspiel ab der 60. Minute bezeichnen. Erfreulich auch, dass quasi ohne gelernten Stürmer plötzlich Spieler in die Bresche springen, die ursprünglich auf anderen Positionen vorgesehen waren. Im letzen Spiel gegen Friesen war es Innenverteidiger Vogel der als Sturmführer auflieg und gleich das Siegtor erzielte. Diesmal durfte sich Mittelfeldspieler Kaschel in vorderster Front versuchen und gleich mit 2 Treffern in der Anfangsphase als Goalgetter auf sich aufmwerksam machen. Hier beweißt Trainer Narr-Drechsel Woche für Woche sein gutes Näschen. Zudem kamen im Laufe des Spiels mit Wich und Pätz 2 Offensivkräfte zum Einsatz die zuletzt mehr oder weniger lange pausieren mussten. Für Pätz war es nach lediglich einem Testspieleinsatz in der Winterpause gar der erste Einsatz für seine Mannschaft in diesem Kalenderjahr.

Weniger gut anzusehen war teilweise das mangelhafte, bzw. unkonzentrierte Pass- und Aufbauspiel aus der eigenen Hälfte heraus. Alle 3 gegnerischen Tormöglichkeiten vor der Pause entstanden aus haarsträubenden Fehlpässen vor dem eigenen Strafraum. Mitunter war die Umschaltbewegung bei gegnerischem Ballbesitz nach hinten zu pomadig, so dass die wackeren Gastgeber insgesamt zu mehr Möglichkeiten kamen als zuletzt Landesligist Friesen.

Selbitz begann forsch und gleich der erste sehenswerte Angriff über die Flügel brachte die frühe Führung. Strootmann legte von der Grundlinie für Kaschel auf, der das Spielgerät aus kurzer Distanz in die Maschen nagelte. Im Gegenzug fast schon der Ausgleich. Nach einem leichtfertigen Ballverlust stand Waldi Schneider am Elfmeterpunkt blank, zielte aber zum Glück für TW Schall nur über die Querlatte. 5 Minuten später klingelte es dafür auf der anderen Seite erneut. Diesmal leistete Vuckov die gelungene Vorarbeit für Kaschel, der da goldrichtig Stand wo ein Mittelstürmer stehen muss um den Ball nur noch über die Linie zu drücken. Mitte der ersten Hälfte wurden die Aktionen des Bezirksligisten plötzich immer fahriger. Zwar war es auf dem holprigen Boden nicht immer leicht präzise Pässe zu spielen, was aber nicht als Entschuldigung dafür dienen darf dass die Qualität im Selbizer Spiel immer mehr abnahm. Kaum eine Ballstafette gelang über mehr als 3 Stationen. Pässe in die Spitze endeten im Niemandsland und der Gegner wurde mit leichtfertigen Abspielfehlern zurück ins Spiel gebracht. Erneut war es auf Seiten der "Dreizehner" Schneider der in der 26. Minute eine Großchance vergab. Nach einem erneuten Selbitzer Ballverlust kam er am 16er zum Abschluß, zielte aber auch in dieser Situation zu hoch - Glück für die Blau-Weißen. Was sich hier aber schon andeutete, wurde kurz vor der Pause zur Gewissheit. Mit seiner dritten Möglichkeit - wieder war ein leichtsinniger Abspielfehler die Basis - drosch der Ex-Hofer das Spielgerät im 5-Meterraum aus spitzem Winkel unter die Latte. Zu diesem Zeitpunkt war der Anschlußtreffer gar nicht einmal unverdient, Selbitz tat einfach zu wenig. Kurz vor der Pause hatte Kaschel nach einer Flanke von Bargenda doch noch eine Kopfballmöglichkeit für seine Farben, kam aber beim Abschluß etwas zu weit in Rücklage und konnte so den Ball nicht mehr entsprechend drücken.

In Hälfte Zwei begann Selbitz wieder deutlich konzentrierter. 10 Minuten nach Wiederanpfiff fing Wich einen Selber Angriff ab, schaltete zügig um und brachte das Spielgerät zum vor dem Tor lauernden Bargenda. Der wurde beim Abschluß von hinten zu Fall gebracht, was der Unparteiische aber nicht als Strafstoßwürdig erachtete. Der Ball ging unterdess am Pfosten vorbei. 5 Zeigerumdrehungen später lief Kaschel aus halblinker Position allein aufs Tor zu. Anstatt selbst abzuschließen wollte er zum mitgelaufenen Wich passen, der aber wohl davon zu überrascht war, so dass ein Abwehrspieler in letzter Sekunde klären konnte. Quasi Im Gegenzug verpasste Prastsch die Möglichkeit zum Ausgleichtreffer gegen einen vollkommen unsortierte Seblitzer Hintermannschaft. Nach einer Stunde bewieß dagegen Hackenberg auf der anderen Seite Vollstreckerqualitäten als er, von Bargenda freigespielt, per Flachschuß trocken auf 3 : 1 erhöhte. Nun liesen langsam die Kräfte der Heimelf nach und Selbitz übernahm wieder die Spielkontrolle. In der 63.Min. brachte Vuckov mit einem sehenwerten Diagonalpass Findeiß in Strafraumnähe in Position. Der dribbelte sich in den Sechzehner, scheiterte aber mit seinem schwächeren linken Fuß am Außenpfosten. Nur einen Augeblick später hatte TW Maisel gegen einen Fernschuß von Röthlinghöfer seine liebe Mühe und musste Nachfassen. Die Möglichkeiten für das klassenhöhere Team häuften sich nun und Findeiß war es der, diesmal mit seinem Sahnefuß, in der 65. Minute abzog. Gut möglich dass das Geschoß auch ohne Fremdeinwirkung den Weg ins Tor gefunden hätte. So war es aber IV Reilender der unhaltbar für seinen Keeper zum 4:1 abfälschte. Und weiter ging es in eine Richtung. Der eingewechselte Pätz hatte in der 70.Min. seine lange Leidensgeschichte fast mit einem Tor beendet. Freistehend wollte er es wohl zu genau machen, denn sein Flachschuß aus 16 Metern ging haarscharf am Pfosten vorbei. Den fünften Selbitzer Treffer markierte Lang im Anschluß an einen Eckball. Am hinteren Pfosten lauernd musste er das Leder nur noch über die Torlinier zu buggsieren. Die Gastgeber reklamierten zwar auf Abseitsposition, der Unparteiische lies sich aber nicht erweichen. In der Schlußphase hatten beide Teams noch Möglichkeiten zum Torerfolg zu kommen. Für Selbitz scheiterte Routinier Drechsel mit einem Kopfballversuch, für die Heimelf zielte zunächst Kaya in der 81. Minute aus vollem Lauf übers Gestänge. Der selbe Spieler setzte kurz vor Schluss zu einem schönes Solo durch die viel zu passive Selbitzer Hintermannschaft an und vollendete dies gegen den chancenlosen Rudorf zum 2:5.

SpVgg Selb 13vsSpVgg Selbitz2 : 5

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