Wie das Kaninchen vor der Schlange

Klare Sache

Mit einer verdienten 0:3 Auswärtsniederlage kehrt die SpVgg Selbitz vom Titelaspiranten ATSV Erlangen zurück. Die Schödel-Elf agiert viel zu ängstlich und hat keine nennenswerte Torchance.

Ohne Chance auf etwas zählbares musste die SpVgg Selbitz am Samstagabend die Heimreise vom Tabellenführer ATSV Erlangen antreten. "Es trafen zwei Welten aufeinander. Es war eine Lehrstunde in Sachen Abgeklärtheit. Wir wollten sie ärgern, sind aber kaum in die torgefährliche Zone gekommen", konstatierte der Selbitzer Trainer Henrik Schödel nach dem Spiel.

Von Beginn an nahm das Spiel den erwartenden Lauf. Erlangen gab früh in der Partie den Ton an und versuchte immer wieder mit Diagonalbällen die Selbitzer Abwehr auszuhebeln. Zunächst jedoch ohne Erfolg, denn die tief stehende Selbitzer Abwehr roch den Braten und stellte immer wieder geschickt die Räume zu. Doch nach vorne - Fehlanzeige. "Bringt mehr Genauigkeit in eure Pässe, schaftt mehr Entlastung", sah Schödel das Unheil kommen. Nach einer halben Stunde sollte es dann auch soweit sein. Eine Zuckerflanke von Kevin Guerra fand Sturmführer Sebastian Glasner, der nur noch den Schädel hinhalten musste. Ein Gegentreffer der kaum zu verteidigen war. Mit der knappen Führung für die Hausherren ging es in die Katakomben.

Nach dem Wiederanpfiff hatten die Gastgeber zunächst erneut eine gute Möglichkeit, doch Ruhrseitz zog um Haaresbreite am Pfosten vorbei. Danach taute Selbitz auf, kam besser in die Partie und traute sich mehr zu. Nach einer schönen Ballstaffette über Yannick Schuberth und Kaan Gezer, schoss Nico Schmidt nur knapp vorbei. Die etwa 20 mitgereisten Selbitzer Anhänger schöpften gerade Hoffnung, dass vielleicht doch etwas gehen könnte. Der Nackenschlag folgte aber auf dem Fuß. Mit einem Doppelschlag nach einer Stunde erstickten die Gastgeber die aufkommende Selbitzer Hoffnung im Keim. Nach einer Ecke des ehemaligen Hofers Vignon Amegan stieg Ferdinand List am höchsten und nickte ein. Der Erlanger Jubel war gerade abgeklungen, da schlug es schon wieder im Selbitzer Gehäuse ein. Nach einem Diagonalball von Ken Kishimoto auf den Erlanger Spielgestalter Ahmet Kulabas, ließ dieser dem Selbitzer Tormann Andreas Schall keine Chance und erzielte im achten Spiel seinen achten Treffer. Danach war die Messe gelesen. In der Endphase konnte sich Keeper Andreas Schall noch einige male gegen Kishimoto, Ruhrseitz und Erhardt auszeichnen. Am Ende stand eine verdiente Selbitzer Niederlage, bei clever und abgebrüht spielenden Erlangern.

„Wir sind gut rein gekommen, dann haben wir das Spiel ruhig gemacht und kontrolliert. Das 2:0 fiel genau zum richtigen Zeitpunkt“, analysierte Erlanges Trainer Shqipran Skeraj nach dem Spiel. Im Selbitzer Lager hätte man sich etwas mehr Aggressivität und Unbekümmertheit gewünscht. „Wenn du als Außenseiter beim Tabellenführer keine einzige gelbe Karte bekommst, dann sagt das einiges aus“, monierte Trainer Henrik Schödel nach dem Spiel.

ATSV ErlangenvsSpVgg Selbitz3 : 0( 1 : 0 )
ATSV Erlangen

Michael Kraut, Ken Kishimoto, Michael Krämer, Sebastian Glasner, Ahmet Kulabas, Michael Kammermeyer (69' Sebastian Schepp), Vignon Amegan (61' Simon Erhardt), Kevin Guerra, Ferdinand List (79' Hakim Graine), ebastian Marx, Tim Rihrseitz

Ersatz: Maximilian Glaß
SpVgg Selbitz

Andreas Schall, Pascal Spindler, Yannick Schuberth, Martin Damrot (75' David Wich), Nico Schmidt, Kaan Gezer, Albert Pohl, Maximilian Lang, Felix Strootmann, Pascal Hager (67' Eralp Caliskan), Marcel Findeiß (75' Felix Edelmann)

Ersatz: Dominik Brunhuber, Marcin Czaban, Patrick Meister
Schiedsrichter
Kay Urbanczyk – Matthias Rehm – Alexander Weiß
Zuschauer
120
Tore
1:0 Sebastian Glasner, 2:0 Ferdinand List, 3:0 Ahmet Kulabas

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