Selbitzer Tiefschlaf bei gegnerischen Standards

Negativserie hält an

Wieder einmal schlägt sich die Schödel-Elf durch ihre Schlafmützigkeit bei Standardsituationen und eigener Abschlußschwäche selbst. Wie schon in Kornburg fallen die ersten beiden Treffer lediglich, weil nach Freistößen des Gegners absolute Verwirrung im Selbitzer Strafraum herrschte, und sich die Heimelf mit einfachsten Mitteln düpieren lies. Vorne hingegen lies der SV bei den eigenen Großchancen die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermissen. Beide Trainer waren sich im Anschluss einig, dass nicht unbedingt die bessere, sondern hingegen die cleverere Elf als Sieger vom Platz ging.

Der Sekundenzeiger der Uhr hatte kaum seine erste Runde beendet, da stockte den Selbitzer Zuschauern schon der Atem. Bei einem schlampig gespielten Rückpass musste TW Schall hellwach sein, um außerhalb seines Strafraumes rechtzeitig vor einem Quelle-Angreifer am Ball zu sein. Die Heimelf zeigte sich in der Folge nervös und unkonzentriert im Spielaufbau. Nach einem vollkommen unnötig produzierten Freistoß aus Rechtsaußenposition verlänbgerte den scharf hereingetretenen Ball Abwehrchef Lang mit dem Kopf unhaltbar für Schall zum 0:1 ins eigene Netz. Der frühe Rückstand trug seinen Teil dazu bei, das die Selbitzer Aktionen nicht unbedingt sicherer wurden. So dauerte es eine Viertelstunde bis sich die Hausherren fingen und Pohl mit einen strammen Schuß zum ersten Mal den guten Pröll im Tor vor einige Probleme stellte. Selbitz agierte nun zielstrebiger. Wieder war es Pohl (19.Min) der die nächste Möglichkeit einleitete. Von der rechten Torauslinie passte er ins Zentrum zu Sippl, dessen Direktabnahme am 5-Meterraum in höchster Not noch geblockt wurde. Nach einer halben Stunde war es erneut TW Pröll, der seine Farben vor dem Ausgleich bewahrte. Einen Pohl-Kopfball lenkte er mit einer Glanzparade noch um den Pfosten. Als Röthlingsdörfer keine 5 Minuten später im Strafraum zu Fall kam forderte das Selbitzer Lager Strafstoß, doch der souverän leitende Unpartieiische hatte freie Sicht und lies - wohl zurecht - weiterspielen. In dieser Selbitzer Druckphase retteten sich die Gäste mit Glück und Geschick in die Halbzeitpause, wie deren Trainer nach der Partie zugeben musste.

Die Zuschauer sahen nach dem Seitenwechsel auf beiden Seiten, wobei die Gäste die etwas reifere Spielanlage zeigten, ohne dabei gefährlich allerdings zu werden. Nach gut einer Stunde lies sich Uluca in dergegnerischen Hälfte zu einem brutalen Foul an Wich hinreißen, der fortan nicht mehr weiterspielen konnte. SR Denzlein zögerte keine Sekunde um den Übeltäter vom Platz zu stellen. Von da an wurde die Partie niklicher, mit zahlreichen Unterbrechungen auf beiden Seiten. Das 0:2 entsprang wieder einem Freistoß, als Selbitz schlief und Kirschner mutterseelenallein am kurzen Pfosten nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Keiner fühlte sich dabei für ihn zuständig. Aber die Platzherren gaben trotz des erneuten Genickschlages nicht auf. In der 77.Min. hätte einfach der Anschlußtreffer fallen müssen. Nach dem bisher besten Selbitzer Angriff der Partie über die linkes Seite kam das Spielgerät zu Pohl, der 8 Meter zentral vor dem Tor noch einen Gästeverteidiger verlud, aber den Ball dann freistehend um Zentimeter am Tor vorbeisetzte. Der Selbitzer Anhang raufte sich die Haare ob solcher groben Fahrlässigkeit. Auf der Gegenseite parierte Schall nach einem Konter im Eins-gegen-Eins gegen Haag. Der abgewehrte Ball landete erneut vor den Füßen des Fürther Angreifers, und Schödel mußte für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie klären. Dies war bis dato einzig herausgespielte Tormöglichkeit für die „Dambacher“. Mit einem sehenswerten Treffer lies Neuzugang Sippl seine Mannschaft dann nach 82 Minuten noch einmal hoffen. Fein von Eichelkraut angespielt, lies er seinen Gegenspieler ins Leere laufen und vollendete unhaltbar aus 18 Metern mit dem linken Fuß. Selbitz wollte nun den Ausgleich. Ein Pohl-Kopfball (86.Min), nach einer präzisen Flanke von Gebhardt, strich haarscharf am Gästepfosten vorbei. TW Pröll wäre chancenlos gewesen. Kurz darauf war es erneut der schnelle Selbitzer Angreifer der im Mittelpunkt stand. Mit dem Ball am Fuß drang er in den gegnerischen Strafraum ein, wurde dabei attakiert, doch anstatt den fälligen Elfmeter dankbar anzunehmen, lief er weiter aufs Tor zu und scheiterte dabei am Quelle-Keeper. Das 1:3 in der 95.Min., gegen eine nun schon längst entblöste Selbitzer Verteidigung, bei dem Haag allein auf Schall zulief und diesem keine Abwehrmöglichkeit lies, war der Schlußpunkt einer Partie, die die Heimelf niemals hätte verlieren dürften.

Fürth zeigte eine durchschnittliche Leistung, nutzte aber die Selbitzer Fehler eiskalt im Stile einer Spitzenmannschaft. Die Gastgeber müssen sich langsam etwas einfallen lassen, damit sich ihr zweifelsohne an den Tag gelegtes Engagement auch endlich wieder in Zählbares niederschlägt.

SpVgg SelbitzvsSG Quelle Fürth1 : 3( 0 : 1 )
SpVgg Selbitz

Andreas Schall, Florian Narr-Drechsel (89' Christian Pätz), André Sippl, Markus Walther (76' Niklas Hackenberg), Lorenz Röthlingshöfer, Albert Pohl, Maximilian Lang, Nicolai Schödel, David Wich (62' Marcel Gebhardt), Nicky Eichelkraut, Marcel Findeiß

Ersatz: Dominik Heger, Marcin Czaban, Pascal Vuckov, Lucas Herrmann
SG Quelle Fürth

Markus Pröll, Philipp Meyer, Emre Uluca, Frank Kirschner (83' Kevin Meyer), Jonas Peuntinger, Christopher Meier, Tramaine Lawson (86' Lucas Werner), Robin Hutter, Dennis Reinholz (72' David Cabrera Diaz), Dickson Abiama, Christian Haag

Ersatz: Ulas Ersoy, Lucas Würkert, Nils Böhm, Christopher Menz
Schiedsrichter
André Denzlein – Raphael Stark – Tobias Leicht
Zuschauer
160
Tore
0:1 Maximilian Lang, 0:2 Frank Kirschner, 1:2 André Sippl, 1:3 Christian Haag
Gelbe Karten

Florian Narr-Drechsel (40'), Nicky Eichelkraut (43'), Marcel Findeiß (70'), André Sippl (75')

Jonas Peuntinger (89')

Gelb/Rote Karten

Nicky Eichelkraut (90')

Rote Karten

Ulas Ersoy (61'/grobes Foulspiel)

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