Leistungsgerechtes Remis

Punkteteilung

In einer rassigen Landesliga Partie trennen sich die SpVgg Selbitz und der Baiersdorfer SV leistungsgerecht. Beide Teams agieren mit offenem Visier. Gewinner sind die Zuschauer.

Mit einem gerechten 2:2 Unentschieden trennte sich die SpVgg Selbitz am Wiesenfestsamstag vom Baiersdorfer SV. Zwar wartet die SpVgg Selbitz weiterhin auf den ersten Saisonsieg, doch macht der Auftritt der Schödel-Elf Hoffnung für die nächsten Aufgaben. "Wir müssen in gewissen Situationen einfach noch stabiler und abgebrühter werden. Generell bin ich aber zufrieden, in der letzten halben Stunde ist der Funke spürbar zu den Zuschauern übergesprungen, die die Mannschaft noch vorne gepeitscht haben. Wir sind auf dem richtigen Weg", war der Selbitzer Trainer Henrik Schödel nach intensiven neunzig Minuten zufrieden.

Die Frankenwäldler erwischten einen Auftakt nach Maß. Bereits in der zwölften Minute klingelte es erstmals im Baiersdorfer Tor. Und wie: Nach einem Traumpass des auffälligen Nico Schmidt auf Kaan Gezer eilte der alleine aufs Tor zu. Ohne lange zu überlegen lupfte Gezer den Ball gefühlvoll mit der Innenseite aus zwanzig Metern über den herausseilenden Torwart. Ein klasse Spielzug, garniert mit einem tollen Abschluss.

Das frühe Tor gab der Selbitzer Mannschaft Rückenwind. Nach einem gewonnenen Zweikampf im Mittelfeld ging es über Hager, Gezer und Schuberth blitzschnell nach Vorne. Letzterer setzte das Leder ganz knapp am Pfosten vorbei. Das hätte das frühe 2:0 sein können, genauso wie eine Minute später, als Torwart Drummer einen Damrot-Knaller mit großer Mühe gerade noch zur Ecke lenken konnte. Anstatt deutlich zu führen, viel auf der Gegenseite wie aus dem buchstäblichen Nichts der Ausgleichstreffer. Nach einem Foul knapp vor dem Sechzehner legte sich Nuyan Karsak den Ball zurecht. Sein Freistoßschlenzer über die Mauer ins linke obere Toreck war für Schall unhaltbar.

Während der Gegentreffer Selbitz hemmte, waren die Gäste plötzlich mittendrin in der Partie. Hoffmanns Schuss zischte knapp über den Querbalken und bei Noppenbergers Direktabnahme war Schall auf dem Posten. Die technisch versierten Baiersdorfer hatten nun Feldvorteile. Aber Selbitz schlug zurück. Wie der Baiersdorfer Ausgleich fiel die erneute Selbitzer Führung nach einem Standard und war in dieser Phase des Spiels auch nicht unbedingt zu erwarten. Gezer schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld vor das Tor. Schlussmann Drummer zögerte beim herauslaufen, Schuberth spritzte dazwischen und markierte aus kurzer Distanz das vielumjubelte 2:1. Lange währte die Selbitzer Freude aber nicht. Denn drei Minuten später sprang dem Selbitzer Verteidiger George Patriche nach einem Eckball der Ball unglücklich an die Hand. Schiedsrichter Scharf deutete sofort auf den Elfmeterpunkt. Noppenberger ließ sich die Chance nicht entgehen und verlud Schall im Selbitzer Gehäuse. Wie schon nach dem ersten Ausgleich gingen bei den Frankenwäldlern die Köpfe wieder nach unten. Nur zwei Minuten später hatte Said die große Chance zur Baiersdorfer Führung. Mit einer Prachtparade hielt Schall seine Farben im Spiel, den Abpraller klärte Lang auf der Linie vor zwei Einschussbereiten Gästeakteuren. Irgendwie war diese Aktion ein "Wachrüttler" für die Heimelf. Denn plötzlich fingen sich die Blau-Weißen wieder. Angetrieben von Gezer, Damrot und Schmidt verlagerte sich das Spielgeschehen nun klar in die Baiersdorfer Hälfte. Nach einem Gezer-Freistoß konnte Pittel in höchster Not vor dem Einschussbereiten Schuberth klären. Schödel setzte nun alles auf eine Karte, brachte mit Pohl und Horn für Hager und Wich zusätzliche Offensivkräfte. Selbitz spielte nun voll auf Sieg, scheiterte aber oft am überragendem Gästespieler Nicolas Schwab. Der Abwehrhüne war omnipräsent und klärte viele brenzlige Situationen. Durch die offene Selbitzer Spielweise boten sich den Gästen nun aber auch Räume zum Kontern. Kurz vor Ultimo eilten gleich vier Baiersdorfer auf drei verbliebene Selbitzer Abwehrspieler zu. Die Gäste spielten den vielversprechenden Konter schlecht aus und der gut mitspielende Schall war vor Noppenberger zur Stelle. Kurz später war Selbitz noch einmal am Zug, aber Horns Schuss von der Strafraumgrenze war zu hoch angesetzt.

Am Ende geht das Remis in Ordnung. Beide Mannschaften hatte sowohl starke als auch schwächere Phasen im Spiel. Gewinner waren die Zuschauer, die zwei blutjunge Mannschaften sahen, die vor allem in der Schlussphase frei von taktischen Zwängen und mit offenem Visier bis in die Nachspielzeit voll auf Sieg spielten.

SpVgg SelbitzvsBaiersdorfer SV2 : 2( 1 : 1 )
SpVgg Selbitz

Andreas Schall, Pascal Spindler, Yannick Schuberth (89' Marco Bernegg), Martin Damrot, Nico Schmidt, Kaan Gezer, Maximilian Lang, Felix Strootmann, Pascal Hager (68' Albert Pohl), George Patriche, David Wich (75' Christian Horn)

Ersatz: Dominik Brunhuber, Marcin Czaban, Eralp Caliskan, Patrick Meister, Lucas Herrmann
Baiersdorfer SV

Lukas Drummer, Sebastian Zecho, Nuyan Karsak (65' Jonas Pittel), Timo Noppenberger, Patrick Hoffmann, Nicolas Schwab, Maximilian Kundt (83' Christian Wondra), Tim Zessinger (54' Dominik Schütz), Max Grabert, Nicolas Wurm, Karim Said

Ersatz: Christopher Teuber, Christian Kraus, Max Schmidt
Schiedsrichter
Constantin Scharf – Matthias Zahn – Stefan Betz
Zuschauer
316
Tore
1:0 Kaan Gezer, 1:1 Nuyan Karsak, 2:1 Yannick Schuberth, 2:2 Timo Noppenberger
Gelbe Karten

Martin Damrot (30'), David Wich (35'), Albert Pohl (72'), Felix Strootmann (86')

Max Grabert (54'), Sebastian Zecho (64'), Nicolas Wurm (70'), Maximilian Kundt (76')

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